BIRKEBEINER RENNET 2019

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BIRKEBEINER RENNET 2019

Birkebeiner 2019

schon lange stand der Birkebeiner in Norwegen auf meinem Zettel. Nach dem Vasalauf nun der prestigeträchtige Birkebeiner.

Der Birkebeiner ist die grösste Langlaufveranstaltung Norwegens.

Von Rena nach Lillehammer führt die Strecke über 54 Kilometern und 1200 Höhenmetern über mehrere Berge und viele Hochebenen. 

Jeder Teilnehmer muss einen 3,5 kg schweren Rucksack über die gesamte Strecke von Rena nach Lillehammer mitnehmen. Der Rucksack muss am Start und am Ende 3,5 kg haben. Somit kommt die eigene Verpflegung, wie in meinem Fall, Trinkblase und Gels on Top d.h. ca 5 kg schleppt man die Berge hoch.

 

Der Rucksack symbolisiert das Gewicht des Königskindes Håkon Håkonsson, der während des norwegischen Bürgerkrieges im 13 Jahrhundert von tapferen Männern, den „Birkebeinern“ vor den Rebellen die Strecke von Rena nach Lillehammer in Sicherheit gebracht wurde und später König wird.

Ich bin über das Forever Nordic Team auf die Rucksackmarke Coxacarry aufmerksam geworden und muss sagen es ist für diese Veranstaltung der beste Rucksack den es gibt. Auch der spätere Sieger des Birkes sowie viele Topläufer hatten den Rucksack, der die Schultern frei von Last hält und das Gewicht auf die Hüfte und die Brust verteilt – Ein echter Birketipp!!!

In dem Rucksack hatte ich die verpflichtenden Sachen drin:

  • Überhose und Jacke
  • Unterwäsche lang (Hose und Schwitzshirt langarm)
  • Buff
  • Handschuhe
  • Mütze

zusätzlich:

  • 1 l in der Trinkblase
  • 2 x Steigwax (welches ich dann nicht benutzt habe)
  • 1 Korken
  • Handy
  • zum auffüllen noch 600 g Bleigewichte

Mittwoch den 13.03.2019 gings los von München nach Oslo Lufthavn. Abflug 8.25 Uhr!! Sprich früh aufstehen. Nach 2 Std. Flug sicher in Oslo gelandet und leider um 2 min den Zug nach Lillehammer verpasst.

Leider 1 Std. warten auf den nächsten.  Nach 1 Std. 40 Min. Fahrzeit durch die tiefverschneite Landschaft, sind wir nun bei hefigen Schneefall in Lillehammer angekommen.

Mein Mitstreiter und Reisegefährte Sepp Eggersberger und ich entschieden uns zu Fuß vom Bahnhof zum Hotel zu gehen, was sich als Fehler erwies!! Das Hotel war ziemlich weit oben am Berg und da wir nicht wenig Gepäck dabei hatten, war der Aufstieg, bei nicht geräumten Gehwegen schon sehr schweißtreibend.

Gute Vorbereitung für den Renntag dachten wir uns.

Nach einem ausgiebigen Abendessen gings ab ins Bett.

Donnerstag 14.03.2019

Plan für den Donnerstag – Streckenbesichtigung von Sjusjoen nach Lillehammer Birkebeiner Stadium.

Leider wieder den Bus verpasst – somit mussten wir per Taxi dorthin fahren – 500 NOK!! sprich ca. 50 Euro!!

Die Topspur und die Aussicht hatten die teure Fahrt jedoch wieder aufgehoben.

Unsere liebe Taxifahrerin hatte uns jedoch am Falschen Punkt rausgeschmissen (wir hatten auch nicht mehr Geld dabei :-)). Biathlon Stadion war nicht die Richtige Adresse. Die Originalstrecke führte deutlich weiter oben vorbei. Somit sind wir auf Irrwegen ca 17 km durch die Pampa, zwar auf schönen Loipen, bei KM 10 vor dem Ziel auf die Originalstrecke eingebogen. Tja aus Fehlern wird man klug.

Über eine rasante Abfahrt gings vom Birke Stadion runter zur Hakans-Hall und dann zu Fuß ins Hotel.

Schöner Ausflug – aber weiter als geplant. 27 km und 300 hm!!

Freitag 15.03.2019.

Der Freitag kurz Ski testen oben im Birkestadion und Ski präparieren für den kommenden Renntag! Leider schneite es am Freitag somit war ein aussagekräftiger Test eigentlich nicht möglich. Denn für den Samstag waren keine Schneefälle zu erwarten im Gegenteil es war schönes Wetter bei -8 bis 0 Grad angesagt.

Waxstation im Zimmer war aufgebaut und alle Vorbereitungen für den Renntag sind erledigt.

Wer sich wundert warum die Ohropax da liegen. Das ist meine Zählhilfe für die verschiedenen Schichten, damit ich nicht durcheinander komme. Stift geht auch, hatte aber keinen dabei 🙂

SAMSTAG 16.03.2018 RENNTAG

Wecker klingelt um 3.20 Uhr!! Duschen, anziehen und ab zum Frühstück um 4 Uhr. Essen fassen was geht noch ein Brot für die Fahrt und los geht’s zum Bus. Dieser bringt uns zielsicher zum Startort in RENA nach 1 Std. 40 fahrt.

Das ganze drumherum beim Birkebeiner ist viel entspannter als bei anderen Rennen wie z.B. Vasalauf. Da man in Startgruppen eingeteilt sind und diese in zeitabständen losgeschickt werden. Es entfällt somit der stressige Teil der Marathons – möglichst früh da sein, damit man sich seinen Platz sicher kann. Es ging alles sehr harmonisch und stressfrei ab.

Vorab noch kurzer Test der Ski und ab in den Startblock bzw. Welle 3.

Kurz vor dem Start der Elite die Visma Starthymne!!!

Es war ein sehr entspanntes loslaufen nach ca. 100 m war die Zeitnahme ab da gings los. 550 hm am Stück bis km 13. Dann nochmal 155 hm. Danach gings weiter nach einer Abfahrt und mehreren Wellen nach Kvarstad. Weitere Steigungen folgten ca. 250 hm bis zum höchsten Punkt der Strecke auf 930 Meter über dem Meer. Nach Sjusjoen war es dann nur noch bergab. Man hatte immer schön Platz zum Laufen auf den breiten in den Schnee geschnittenen Trassen.

 

Meine Renneinteilung war gut und ich konnte ab Kvarstad noch gute 80 Plätze gut machen. Zwischen Sjusjoen und Ziel wares es ca 60 Plätze der 80.

Materialtechnisch war ich zufrieden.

Im Gleitbereich hatte ich einen Bombenski (Swix FC7 Pulver, Grund: Vauthi LDR). Für die ersten zwei Anstiege hatte ich einen guten Stieg, danach solala. Ich dachte mangels Kraft bekomme ich meinen Abdruck nicht mehr genau hin. Beim Abwachsen der Ski war jedoch nur noch die eingebügelte Grundschicht drauf. Von den 10 Schichten Steigwax war nichts mehr zu sehen. Warum kann ich mir nicht erklären, da mein Mitstreiter Sepp das gleiche gewaxt hat und er hatte perfekten Stieg und im Ziel noch jede Menge Wax drauf?????

Verpflegung: Ich hatte ca. 1 l Kohlenhydratgetränk dabei und 4 Gels in einem kleinen Fläschchen an den Hüfttaschen meines Coxacarry Rucksacks R2.

Stieg: Grund Vauthi Teho grün eingebügelt und 1 Schicht GF Blau auch eingebügelt

Dann im Wechsel GF Grün und GF Blau jeweils 4 schichten Hauchdünn. Grippowder in den ersten und letzten 5 cm der Steigzone und fertig – Somit insgesamt 10 Schichten.

In Summe bin ich sehr zufrieden mit meinem Rennen! Ich hatte fast keine Phase an der es mir schlecht ging. Mein Ski lief schon fast peinlich schnell. Das Fragezeichen ist immer noch da was war mit dem Stieg los.

Die Rennorganisation (Verpflegung, Support der Zuschauer, Streckenpräparierung) war super. Schlecht fand ich die fehlende Infrastruktur an Bussen und Beförderungsmitteln an den Vortagen. Hatte ich mir im Langlaufland anders vorgestellt.

Aber es war ein wahnsinnig eindrucksvolles Erlebnis diesen schweren und geschichtsträchtigen Lauf mitlaufen zu können.

Gewinner: Peter Eliassen 02:23:47

AK: 67

Gesamt: 925 mit 03:25:22

 

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