Vasaloppet 2018

Der Tag der Tage – Vasaloppet!
8 Langlaufbegeisterte starteten das Abenteuer „Vasalauf“ am Donnerstag den 01. März früh morgens am Pendlerparkplatz Holzkirchen.
Die Danner-Brüder (Anderl und Sepp), Kremser Karl, Sepp Eggersberger, Sepp Willibald, Sepp Niedermeier, Florian Streidl und meine Wenigkeit. Als Maskottchen und mentale Stütze war noch Barbara Häsch dabei.
Wir alle auf der legendären Zielgerade in Mora!
Tonnen von Gepäck – zu Hause genau abgewogen füllten die zwei Busse. Danke nochmal an Sepp Willibald und Anderl fürs fahren!!!
Problemloses einchecken – unseres leicht überdimensionierten Gepäcks und der Trip geht los Richtung Schweden. Zwei Leihautos warteten schon auf uns und 3 Stunden fahrt vom Flughafen Stockholm nach Mora (der Zeilort).
Tief verschneite Landschaften und nette Gespräche im Bus machten die Fahrt jedoch sehr kurzweilig.
Mit einigen Beziehungen von Christian Baldauf konnten wir ein super Quartier ca. 15 min Fußmarsch von Mora entfernt ergattern.
Ein kleines Häuschen auf dem Gelände der Folkshögskola für uns 8 Männer optimal geeignet!! Super Frühstück war inklusive!!
Am Freitag stand etwas Sightseeing auf dem Programm. Vasamuseum, Zielgerade usw. Wir warteten bis Mittag bis sich die Temperaturen etwas humaner waren zum Steigwaxtest.
Wir hatten alle nach dem Test Bauchweh, da der Schnee mehr als stumpf war und wir uns keinen wirklichen reim machen konnten warum. Die Aufregung stieg darauf hin ziemlich an, denn 90 km bei diesen Verhältnissen wäre kein Spaß!!!
Samstag stand der Gleittest unserer Rennski auf dem Plan. Wieder etwas warten bis die Temperaturen etwas stiegen und dann fuhren wir 20 km mit dem Auto raus auf die Strecke zum Höckberg.
Der Skitest brachte Erleichterung bei dem einen und Schweißperlen auf der Stirn bei den anderen. Schnell war klar, dass bei einigen unserer Gruppe kein konkurrenzfähiges Material mit dabei war. Es war aber kein Thema dass Sepp Eggersberger und Ich unsere zweitschnellsten Ski zur Verfügung stellten.
Somit war wieder alles im Lot und die endgültige Skipräparierung für den morgigen Renntag konnte beginnen.
Dank der finnischen Waxfirma Vauhti konnten wir an 3 Waxtischen gleichzeitig waxen. Durch meine guten Kontakte stellte Vauhti uns diese zur Verfügung und wir mussten nichts mitnehmen.
Meine Ski hatte ich wie folgt gewaxt:
Gleitwax: Hf6BW (Grund) // Gospodin F8 Powder // Swix HVC Cold
Steigwax: Vauhti Grund (eingebügelt) // Vauhti Teho green (eingebügelt) // Vauhti GF Blue (eingebügelt) // Vauhti GF Blue 3 Schichten verkorkt
Mein Ski war super und ich denke, dass 1 bis 2 Schichten zum Schluss ausgereicht hätten.
Leider musste unser prominentester Teilnehmer Sepp Niedermaier (Landrat: Bad Tölz) krankheitsbedingt absagen und konnte nicht mitlaufen. Was für ein „Glück“ im nachhinein, denn er fuhr uns ohne zu zögern zum Start.
RENNTAG:
2.30 Uhr in der Nacht klingelt der Wecker. 3 Uhr Frühstück! Über Nacht kamen 4 Reisebusse voll mit Vasateilnehmern an! Und im Frühstückssaal tummelten sich ca. 150 Leute die versuchten sich den Bauch zu füllen für die bevorstehenden 90 schweren Kilometer.
4 Uhr Abfahrt. Normalerweise benötigt man von Mora nach Sälen ca. 1,5 Stunden. Sepp hatte eine super Route rausgesucht und wir schafften die Strecke in knapp 3 Stunden. Wären wir die normale Route gefahren oder mit dem normalen Bus wäre es sehr eng geworden. Also an dieser Stelle nochmals Danke an Sepp fürs fahren.
Als Dank haben wir ihn geehrt mit einer Urkunde:
7.00 Uhr habe ich in der 1. Startreihe eingecheckt mit Sepp Danner. Als wir ankamen waren die ersten Reihen jedoch schon von vielen Läufern belegt und wir reihten uns am Ende ein.
STARTSCHUSS!!!!
Und es geht los – mit einem Höllentempo die flachen 1,5 km bis der gefürchtete Anstieg kommt, an dem ich vor 4 Jahren einen Stockbruch erlitt. Die Spuren waren supereng, sodass man schon mit den Schultern aneinandersties beim schieben. Es ging zur Sache aber Gott sei Dank, waren als der Berg zu Ende ging und die Engstellen passiert waren mein Material heil geblieben.
Jetzt kann´s losgehen – Aber es war ein Höllenstempo auf den Flachstücken nach dem Anstieg. Meine schiebenden Mitstreiter konnten dort den Vorteil von durchgewaxten Ski ausspielen und flogen an mir vorbei. Es herrschen sehr schwere Bedingungen – langsame Spur und einiges an Neuschnee. Selbst die Spitze war gut eine halbe Stunde langsamer als im Vorjahr und da hätte es schon keine schnellen Bedingungen.
Ich merkte, dass ich über meine Verhältnisse lebte aber ich ging mit – was sich später als Fehler rausstellen sollte.
Es lief ganz gut bis km 25 (Mängsbodarna) dort hatte ich ein ziemliches tief, das bis Risberg (km 35) andauern sollte. Die Speicher durch mein Getränk und Trockenobst wieder aufgefüllt, habe ich mich wieder erholt. Der hügelige Part der Strecke zwischen Evertsberg und Eldirs lag mir sehr und ich habe ein zweites Hoch erlebt.
Und machte einen weiteren Fehler – mit hoher Geschwindigkeit bergauf folg ich an meinen Konkurrenten vorbei und wollte möglichst viele Plätze gut machen.
10 km bis ins Ziel und dann kam der Mann mit dem Hammer, es lief noch 5 km ganz ok, denn meine Konkurrenten waren auch fertig.
Aber die letzten 5 km waren die Hölle – viele die ich vorher überholt hatte, kamen mit einem (gefühlten) Wahnsinnsspeed an mir vorbeigeschossen.
50 Plätze hergeschenkt – Ich rettete mich über die Ziellinie. Ich hätte keinen Kilometer mehr laufen können.
Sieger: Andreas Nygaard // Siegerzeit 4:24,36
Mein Platz: 590 (AK 96 / 19. Deutsche) // Zeit 5:23,36 // 59 Minuten hinter der Spitze
Total fertig im Ziel aber happy es durchgestanden zu haben wurde ich von Barbara Häsch und Uschi Disl empfangen. Kurz vor dem Foto habe ich mir noch eine Semmel in den Mund geschoben, daher die dicken Backen.
Einhellige Meinung im Ziel – das war das letzte mal! 1 Tag später schmiedeten wir schon Pläne für die nächste Saison – den nach dem Vasa ist vor dem Vasa!!