Vasaloppet 2024

Vasaloppet 2024

„IN VATERS SPUREN – FÜR DIE KOMMENDEN SIEGE!!“

Das ist das Motto des alljährlich stattfindenden Vasalaufes. 2024 ist das Jubiläumsjahr. Der 100. Vasalauf zieht wieder über 16.000 Langläufer aller Leistungs- und Altersklassen in den Bann.

Ich bin nun das 4. mal dabei und irgendwie verliert der Lauf kein bisschen an Faszination und Anziehungskraft. Alleine wenn du das Starterfeld betrachtest und 16000 Läufer mit scharrenden Skier auf den Startschuss warten – das ist eine ganz besondere Atmosphäre und eine tolle Energie.

Schon 1 Woche bevor es losgeht – beäugt man den Wetterbericht und die Vorhersage wie der Schnee wird bzw. die Loipenbedingungen! 

Denn es ist ein himmelweiter unterschied ob man auf 90 km schnelle harte Spuren vorfindet oder es langsame Verhältnisse hat.

Im Vorjahr hatten wir -10 Grad und harte Spuren – mit einer Zeit von 4.44 war ich um eine halbe Stunde schneller – obgleich ich dieses Jahr bei jedem Vorbereitungsrennen eine bessere Zeit oder Platzierung hatte – sprich fitter war als 2023.

Schnell war klar, dass es Plusgrade haben wird, Regen und etwas Schneeregen waren die Prognose. Positiv daran war, dass es sich nicht änderte und es unklar sein würde welche Verhältnisse es werden würden.

Es war klar, warm, weich, langsam!! So konnte man sich vorher schon darauf einstellen.

Schon zu Haus habe ich daher meine Skiwahl getroffen. Meine Ski mit kalten Schliffen (wie das Jahr zuvor) lies ich getrost zu Hause.

Aufgrund meine Ergebnisse bei den Seedingrennen habe ich mich für Startgruppe 1 qualifiziert. In diesem Jahr sind mehr Teilnehmer am Vasa gemeldet als sonst. Auch die Qualität der Läufer ist aus meinser Sicht höher, da kein Großereignis (Olympia oder WM) stattfindet.

Somit waren in der Elitegruppe 324 Starter (SkiclassicsProfis, Topamateure sowie Läufer aus dem Weltcup A und B Mannschaften) und bei mir in der Gruppe 470. Also insgesammt knapp 800 Leute die entweder deutlich besser (Elitegruppe) oder mindestens gleich gut wie ich sind. Auch in Startgruppe 2 sind noch viele Gute Läufer die weit nach vorne laufen können.

Solche Gedanken macht man sich vor dem Start!! 

Typisch für den Vasalauf ist auch der Massenstart! Das heißt – Startschuss und alle 16000 Teilnehmer laufen auf einmal los und auch die Zeit beginnt zu laufen!! Was schon etwas unglücklich für die Starter der Gruppen 4-10. Denn es entstehen lange Staus und Gedränge, spätestens am Startberg.

TAGEBUCH:

Am Mittwoch 28.02. vor dem Rennen sind wir nach Schweden aufgebrochen. Mein Langlaufspezl Anderl und ich. Der Mittwoch hat sich in der Vergangenheit als entspannt erwiesen, weil noch genug Zeit bis zum Renntag ist.

Per Flugzeug ging es in den Norden. Alles klappte wie am Schnürchen, keine Streiks, Gepäck kam unversehrt an und das Mietauto stand bereit.

Lufthansa kann ich da empfehlen, da dort ein Skigepäck frei ist.

Von Stockholm geht es dann knapp 4 Stunden nach Mora, wo auch unsere Unterkunft war. Dieses Jahr sehr zentral gelegen, ca 700 m von der Ziellinie entfernt. Somit war alles sehr gut und in wenig Zeit zu Fuß zu erreichen.

Am Donnerstag den 29.02. sind wir etwas auf die Strecke. 5 Min Fußmarsch durch den Campingplatz in Mora und schon waren wir auf der „Vasaloppssparet“. Knapp 20 km in Ruhigen tempo, um die Beine und Arme etwas in Schwung zu bringen und etwas Schnee unter den Füßen zu spüren.

Da die Vorbereitung bei uns zu Hause ja mehr als besch.. war – aufgrund des Schneemangels.

Später haben wir dann unsere Startnummern in Mora geholt. Dieses Jahr habe ich mir eine personalisierte Startnummer gegönnt. Eine Tolle Stoffnummer mit Namen und Nationalflagge drauf. Tolles Andenken!!

Am Freitag den 01.03. stand Skitest auf dem Programm. Wir entschieden uns ungefähr bei der Hälfte der Strecke unsere Ski zu testen. Also Ski ins Auto und einen geeigneten Platz suchen. Allerdings war an dem Tag der HalvVasan sprich das Rennen ab der Hälfte der Strecke bis ins Ziel. Was das Testen nicht so einfach machte, da dort doch einige Teilnehmer mitlaufen. 

Ich hatte 4 Paar Ski dabei. 2 x Fischer DP Sprint mit den Schliffen FS26 und FS26 auf Linear, sowie 2 DP Ski mit der NC10 Struktur und den FS37II 

Alle Ski mit 2 mm ReedCreek Linear Handstruktur ab der Bindung!! Je öfter ich den Hügel hinabgefahren bin, je unterschiedlicher waren die Ergebnisse. Der Ski mit der NC10 Struktur dürfte eigentlich bei dieser Art von Schnee nicht funktionieren, war aber bei der 1 Abfahrt der Ski der am weitesten geglitten ist?? Was tun.

Aufgrund meiner Erfahrung mit meinen Ski und Strukturen habe ich mich dann für den längsten DP Ski von Fischer entschieden mit den FS37II Struktur, da bei solch weichen Verhältnissen der längere Ski besser auf dem weichen Schnee aufschwimmt.

 

Samstag 02.03. stand im Zeichen von ausruhen und essen. Alle Sachen vorbereiten. Gels verstauen, Getränkegurt präparieren

Sonntag 03.03. RENNTAG

2.15 Uhr – der Wecker klingelt!! Anziehen und noch ein Porridge machen, Kaffe, Tee und Brote – ein paar Kekse und los gehts. Ein Fußmarsch von ca. 10 Min bis zum Platz an dem die Busse wegfahren.

3.15 Uhr auf dem Weg zur Shuttle-Busstation Richtung Start in Sälen.

3.15 die letzten 100 m zum Ziel auf dem Weg zum Bus

Wir waren in einem der ersten Busse die Mora verließen und ich war froh, dass ich dieses Jahr pünktlich zur Öffnung der Startgruppe dort sein würde. Denn, ob ich als erster in der Gruppe 1 bin oder als 400. ist schon ein Unterschied.

Leider war unser Busfahrer nicht auf dem laufenden, das es eine eigens für die Shuttelbusse eingerichtete Buslinie gibt, die den Stau der selbstanreisenden Autos umfährt! Somit sind wir die letzten 4 km im Stau gestanden und mussten zusehen wie sich die Startfelder füllten.

Wie letztes Jahr musste ich mich mit meinem Ski hinten in der Startgruppe 1 einreihen. Aufgrund des Regens die Tage zuvor bildete sich im Startbereich kurz vor dem Berg ein See. Das Orgateam des VASA hatte den ganzen See mit Schnee aufgefüllt somit war am fast nichts mehr zu sehen.

 

Daher platzierte ich mich eher links in Laufrichtung, was eine gute Entscheidung war – die ich allerdings nicht alleine hatte.

Nach den ersten 700 m ging es in den 175 Höhenmeter langen Anstieg. Dort merkte ich, dass mein Motor noch nicht warm war und es äußerst schwer ging. Viele um mich fingen an im Grätschschritt zu gehen, wozu ich mich, aufgrund der Gefahr eines Stockbruches, dann auch entschieden habe.

Endlich oben angelangt ging es relativ flott (im Schnitt 20 km/h) nach Smagan und weiter nach Magsbodarna. In diesem Streckenabschnitt ging es mir gut und konnte 40 Plätze gut machen.

Zwischen Risberg und Evertsberg (Rennhälfte) hatte ich ein ziemliches Tief – am Berg lief heut leider gar nichts!! Das leiden beginnt!! Viele Bergeinheiten hatte ich diesen Winter nicht. Die meisten Trainingseinheiten absolvierte ich im flachen wie Kreuth – mangels Schnee!

Nach ca. 20 km Kampf im weichen Schnee und der Tiefen Stockspur rollte es ab der Verpflegung Oxberg bei 62 km sehr gut und ich konnte mein Tempo gut halten. Auch die kurzen knackigen Anstiege zwischendurch konnte ich gut schieben. 

Auf den letzten 10 km lief ich mit zwei Mädls – echt Wahnsinn wie gut die Frauen sind. Wie sich später rausstellte war eine davon Franziska Müller. Eine der Besten Volksläuferinnen aus dem Allgäu, die schon den Pustertaler und viele andere mitteleuropäische Rennen gewonnen hat.

Zusammengefasst war der 2024er Vasalauf wieder ein Erlebnis aber auch eine Tortur für den Körper und den Geist. Sich durchkämpfen wenn es nicht so gut läuft ist ein zentraler Punkt bei Langdistanz Rennen. Denn jedem geht es mal nicht so gut auf den 90 km.

Ich weiß noch nicht ob ich nächstes Jahr nach Schweden fahre aber ein Highlight in der Saison braucht man.

Noch ein Tipp für sehr nasse Verhältnisse: Dadurch dass der Schnee vom Vordermann immer an einem hochspritzt und sich auf den Schuhen und Schienbeinen absetzt würde ich auf jeden Fall Überschuhe oder Heizstrümpfe empfehlen. Ich hatte beides dabei habe aber nichts genutzt – blöder Fehler – extrem kalte Füße!!!

Denke der Marcialonga wäre ein Ziel für 2025!

Stöcke: OneWay Premio30 mit mittelgroßen Tellern

Schuhe: Fischer Speedmax Combi

Ski: Fischer 2022 – 207 cm DP (DoublePoling-Spannung) 

Schliff: FS37II mit 2 mm Linear von RedCreek ab der Bindung

Wax: Vauhti Pure LDR Powder + Pure LDR Liquid

Verpflegung: Coxa Trinkgurt: 1,2 l  PowerCarb von MON // 7 x Gels von MON sowie einige Becher Wasser an den Verpflegungsstationen.

 

 

 

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